
Im Rahmen unseres Formats „5 Fragen an“ sprechen wir diesmal mit Stefanie Bette, Radiologin bei Raya, über ihren Weg zur Teleradiologie, ihren Arbeitsalltag und die Rolle von Künstlicher Intelligenz im medizinischen Bereich. Stefanie bringt neben ihrer radiologischen Expertise auch einen Master in Künstlicher Intelligenz mit und verantwortet die Produktentwicklung von RayaONE von medizinischer Seite.
Wie bist Du zu Raya gekommen, und was hat Dich motiviert, im Bereich der Teleradiologie zu arbeiten?
Auf Raya aufmerksam wurde ich über einen ehemaligen Kollegen, mit dem ich schon an der TU München eng zusammengearbeitet hatte. Ich habe die Entwicklung von Raya von Anfang an interessiert verfolgt. Besonders faszinierend fand ich die Gründungsgeschichte und den starken Fokus auf technische Innovationen und digitale Lösungen. Das war genau das, was mich motiviert hat. Teleradiologie sehe ich als ein Feld mit enormem Potenzial, insbesondere wenn es um digitale Vernetzung und KI geht. Auch die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten und das mit der Familie gut zu vereinbaren, war für mich ein ausschlaggebender Punkt.
Welche Rolle spielst Du bei Raya, und welche Aufgaben übernimmst Du in deinem Arbeitsalltag?
Aktuell bin ich in zwei Bereichen tätig. Zum einen bin ich Teil des teleradiologischen Dienstbetriebs. Zum anderen übernehme ich von ärztlicher Seite die Verantwortung für RayaONE, unser Softwareprodukt. Dabei arbeite ich eng mit unserem Software Engineer- und IT-Team, dem Marketing & Medical Solutions Team, sowie weiteren internen Bereichen zusammen. Meine Aufgaben umfassen unter anderem die ärztliche Mitgestaltung des Produkts, damit es im Alltag wirklich praktikabel und intuitiv ist – also so, wie man es sich als Radiolog:in selbst wünschen würde. Ein weiterer Fokus liegt auf der Schulung neuer Radiolog:innen und MTRs im Umgang mit RayaONE, was mir ebenfalls viel Freude bereitet.

Wie unterscheidet sich Deine Arbeit in der Teleradiologie bei Raya von der in einer klassischen Klinik oder Praxis und welche Vorteile siehst Du darin?
Was mich besonders begeistert, ist die Abwechslung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit, etwa mit der IT und Softwareentwicklung, was man in der Klinik kaum hat. Auch die Geschwindigkeit, mit der neue Ideen umgesetzt werden, ist bemerkenswert. Hinzu kommt die optimierte digitale Infrastruktur, die unseren Workflow viel effizienter macht. Und natürlich ist die Flexibilität ein großer Vorteil, sei es durch Homeoffice oder die Möglichkeit, Arbeitszeiten individuell zu gestalten.
Wie schätzt Du die aktuellen Entwicklungen im Bereich KI im Gesundheitswesen ein? Gibt es Technologien, die Du besonders vielversprechend findest?
Ich sehe aktuell zwei große Trends. Zum einen gibt es eine rasante technische Entwicklung, wie beispielsweise Innovationen in der CT- und MRT-Bildgebung, was eine Vielzahl an weiteren Bilddaten und Auswertemethoden und somit auch ein enormes Potential mit sich bringt. Zum anderen steigt dadurch der Workload für medizinisches Personal stark an, während wir gleichzeitig mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Hier kann KI helfen, repetitive Aufgaben zu übernehmen und Prozesse zu optimieren. Ein Satz, den ich spannend finde, ist: „Bilder sind mehr als Bilder – sie sind Daten.“ Ein Zitat von Gillies et al. aus dem Journal Radiology von 2016. Gerade in der Radiologie sammeln wir riesige Datenmengen, die KI gezielt analysieren kann – sei es zur strukturierten Befundung oder zur Erkennung von Auffälligkeiten, die möglicherweise dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Ein besonderes Potenzial sehe ich auch darin, medizinische Fachsprache für Patient:innen verständlicher zu machen, zum Beispiel durch Chatbots, die Befunde „übersetzen“.
Wie sieht Deiner Meinung nach die Zukunft der Teleradiologie in den nächsten fünf Jahren aus?
Ich sehe in der Teleradiologie ein enormes Wachstumspotenzial. Themen wie Standortvernetzung, Ressourcenbündelung und flexible Arbeitsmodelle werden immer wichtiger und genau hier setzt beispielsweise RayaONE an.
KI wird eine zentrale Rolle spielen: bei der Bildinterpretation, Befundung und auch in Bereichen wie der Zusammenfassung medizinischer Vorgeschichten. Aber: Wir müssen auch Risiken und Limitationen im Blick behalten, etwa in Bezug auf Datenschutz, Haftung oder Transparenz der Algorithmen. Für mich ist entscheidend, dass wir eine gesunde Balance finden zwischen technologischer Unterstützung und verantwortungsbewusstem, patientenzentriertem Einsatz.
Wollen Sie mehr über das Raya Team erfahren? Hier gehts zum Interview mit Alex Weissörtel. Er ist Software Engineer bei Raya.


